Neues Deutschland: zu Müllskandalen aller Art
Archivmeldung vom 14.09.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor Berlins Toren brennt seit Tagen ein Recyclinglager. Der Rauch verdunkelt die Sonne, Atmen fällt schwer und es ist alles andere als gesund. Kleingärtner mögen Äpfel, Birnen, Pflaumen vor dem Verzehr gut waschen - obwohl die Gift-Grenzwerte angeblich im Rahmen des Verträglichen liegen. Wer soll das glauben?! Zumal nach und nach - wie auch schon bei diversen anderen Müllskandalen in diesem Land - üble Fakten durch amtliche Vernebelung dringen.
Drei mal mehr Müll als er-
laubt lagerte auf dem Bernauer Platz. Räumung war angeordnet,
doch verwaltungsrechtliche Fristen schoben den Vollzug auf. Ange-
blich ganz legal.
Kein Zweifel, wenn man nach positiven Spuren der sich neigen-
den rot-grünen Regentschaft sucht, dann führen sie in Richtung Ab-
fallwirtschaft. Durch verordnete und nicht für jedermann bequeme
Entsorgungsordnungen leben wir ein bisschen dichter neben der
Vernunft als die meisten EU-Nachbarn.
Entsorgung - das klingt, als ob uns jemand Sorgen abnimmt. Das
Gegenteil ist der Fall, denn solche Öko-Vernunft hat ihren Preis.
Folglich finden sich recht schnell ganz viele, sehr rücksichtslose
Typen, die beweisen, dass zwar Müll stinkt, doch nicht das Geld, das
man aus ihm gewinnt. Weit über 50 Milliarden Euro beträgt der
Jahresumsatz. Da reicht es nicht, wenn man, wie Trittin, Visionen
hat und Gesetze formuliert. Kleine, kraftlose Kreisbehörden kön-
nen sie nicht durchsetzen. Dazu bedarf es des Staates, frei von jeder
Korruption.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland