Neue Westfälische (Bielefeld): Preise für Strom steigen rasant
Archivmeldung vom 20.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Fukushima ist alles anders. Der größte anzunehmende Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk hat selbst in der zuvor kernkraftfreundlichen schwarz-gelben Koalition die Überzeugung geweckt, dass der Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland erheblich beschleunigt werden muss.
Dieser politische Wille bringt für die vier großen Energieerzeuger Eon, RWE, Vattenfall und EnBW eine völlig neue Gemengelage mit sich. Der Energiesektor im Industrieland Deutschland steht vor der größten und schnellsten Umstrukturierung seiner Geschichte. Seriöse Kostenrechnungen hierfür liegen nicht vor. Doch gerade deshalb heißt es für die genannten Unternehmen, die laut Bundesnetzagentur rund 80 Prozent des deutschen Stroms produzieren, die Preisschraube nicht zu heftig anzudrehen. Es gilt, saubere Kalkulationen vorzunehmen und diese dem Kunden nachvollziehbar darzulegen. Denn eines darf sich im neuen Energiezeitalter nicht wiederholen: dass Risiken vergesellschaftet und Gewinne privatisiert werden. Ohne diesen Effekt hätte es das Schlagwort vom billigen Atomstrom nie gegeben.
Quelle: Neue Westfälische