Neue OZ: Abmahner in die Schranken weisen
Archivmeldung vom 18.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Internet tummeln sich dubiose Gestalten. Zwei besondere Auswüchse gilt es zu unterscheiden: Zum einen wären da die Raubkopierer, die mit Verletzungen von Urheberrecht ein Vermögen machen. Zum anderen die Abmahn-Industrie, die mit vermeintlichen Rechtsverstößen Dritter zu Reichtum kommt. Mit oft haltlosen Drohungen erpressen sie von ahnungslosen Internetnutzern Geld. So viel zu den Unterschieden.
Was beide gemeinsam haben: Sie fischen in rechtlichen Grauzonen und behindern so einen offenen Dialog über Reformen des Urheberrechts in Zeiten des Internets. Die Musikindustrie beispielsweise verteidigt ihre rigide Haltung in Sachen Rechteverwertung mit Verweis auf die Raubkopierer. Netzaktivisten wie die ACTA-Demonstranten hingegen sehen sich als Opfer der Abzocker.
Die Fundamentalpositionen beider Seiten lassen sich so lange nicht vereinen, wie beide Extreme ihr Unwesen treiben. "kino.to" zeigt, dass bestehende Gesetze ausreichen, um Raubkopierer trockenzulegen. Gilt Gleiches für die Abmahner? Nein. Landet ein Vertreter vor Gericht, dauert es Jahre bis zum Urteil. Das belegt der aktuelle Fall. Der angekündigte Warnknopf fürs Netz, den Politiker als Wundermittel preisen, wird kaum helfen. Es bedarf mehr Aufklärung der Bevölkerung und neuer Ansätze: etwa einer klareren Deckelung von Abmahngebühren. Fällt der Profit für die Abzocker zu gering aus, werden sie es sich zweimal überlegen, ob sich das Porto lohnt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)