Neues Deutschland: Wenn Schützen ihr Bestes tun
Archivmeldung vom 25.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Olympischen Spiele sind beendet. Major Michael E. Anti, Staff Sergeant Libby Callaham, Privat Vincent C. Hamcock und viele andere werden wieder in ihren Standorten zurückerwartet. Die US-Soldaten haben - zur Ehre der USA und ihrer Army - als Sportler gezeigt, dass sie zu den weltbesten Schützen gehören.
Anti hat sogar eine Silbermedaille gewonnen. Während sie ihr Bestes in Peking gaben, taten Kameraden von der US-Air-Force ihr vermeintlich Bestes in Afghanistan. Bilanz in der Provinz Herat: Mehr als 90 tote Zivilisten. Nicht zum ersten Mal haben jene, die vorgeben, den Afghanen die Freiheit zu bringen, Tod und Elend gebracht. Es nützt nichts, dass die in der Operation »Enduring Freedom«-Verbündeten so wie die ISAF Alliierten schon x-mal die Anweisungen zum Einsatz von Bomben und Granaten verschärft haben. Immer wieder treffen sie Unschuldige und auch das Herausgerede, die Taliban würden Frauen und Kinder schamlos für ihre Zwecke missbrauchen, macht keinen Ermordeten lebendig. Ex-Verteidigungsminister Rühe hat recht: Man darf Krieg nicht klein reden. Krieg ist nicht wie Scheibenschießen. Krieg heißt töten und die Medaillen, die es da für gute Schießergebnisse gibt, sind mit Blut von Menschen erkauft. Wollen deutsche Abgeordnete demnächst wirklich auch noch AWACS zur Bomberleitung nach Afghanistan schicken? Auch Beihilfe zum Mord ist ein Verbrechen!
Quelle: Neues Deutschland