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WAZ: Keine Zeit für Illusionen

Archivmeldung vom 11.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei der Schwimm-WM in Rom hat der Weltverband bei der Doping-Fahndung zuletzt auf Blutkontrollen verzichtet. Vor der Leichtathletik-WM in Berlin sind den Fahndern fünf Sprinter aus Jamaika ins Netz gegangen.

Doch gestern wurden sie vom Vorwurf der Manipulation freigesprochen und dürfen starten. Hallo? Geht's denn noch? Angesichts solcher Absurditäten muss jeder den Glauben daran verlieren, dass die Doping-Fahndung tatsächlich noch ernst gemeint ist. Dabei geht es nicht um Vorverurteilung. Es kann durchaus gute Gründe dafür geben, fünf gleichzeitig erwischte Sportler freizusprechen. Nur eins ist dabei nötig: Transparenz! Doch die jamaikanische Untersuchungs-Kommission verliert kein Wort über die Fakten, nur ein Wort ist von ihrer Anhörung nach außen gelangt: Freispruch! Das ist zu dürftig, um die Illusion einer sauberen Leichtathletik-WM in Berlin auch nur halbwegs aufrecht zu erhalten.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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