Lausitzer Rundschau: Zu Gesundheitsreform: Das Spiel wiederholen
Archivmeldung vom 06.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn er könnte, dann würde Jürgen Klinsmann die Zeit zurückdrehen und noch einmal spielen lassen. Wenigstens die letzte halbe Stunde. Im Fußball geht das nicht. Geht es vielleicht in der Politik? Angela Merkel und Kurt Beck sollten es wagen.
Sie sollten die
Ergebnisse der Koalitionsberatungen über die Gesundheitsreform vom
vergangenen Sonntag vergessen. Sie sollten sich eingestehen, dass es
in jener Nacht schlecht lief und einfach noch einmal von vorn
anfangen. Sie hören das verheerende Echo und sie wissen jetzt, welche
Fehler sie selbst gemacht haben.
Wenn sie sich ihr Scheitern eingestehen, werden sie stärker wirken,
als wenn sie auf ihm beharren.
Sie sollten jetzt bloß nicht versuchen, mit dem Kopf durch die Wand
der Ablehnung zu rennen, um mit ihrem Machtanspruch Schlechtes
durchzusetzen.
Sie sollten nach einem neuen Ansatz suchen, aber ohne
die Ministerpräsidenten. In ihren eigenen Parteien zuerst und dann
gemeinsam in der Koaliton. Sie müssen vorher klare Ziele definieren,
bevor sie über die Mittel reden: Erstens Strukturreformen, die 20
Milliarden Euro Einsparungen und dauerhaft Wettbewerb in das System
bringen.
Zweitens: Spürbare Abkoppelung der Finanzierung vom Faktor Arbeit.
Drittens soziale Gerechtigkeit. Wir, die Bürger, sind hier die
Schiedsrichter. Wir setzen die Begegnung einfach neu an. So oder so.
Entweder gleich oder bei der nächsten Wahl.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau