Rheinische Post: Tarif-Kräftemessen
Archivmeldung vom 23.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerdi zieht die Daumenschrauben an. Die Gewerkschaft hat erstmals in diesem Jahr bundesweite Streiks auf die Beine gestellt. Das dürfte nur der Auftakt für die heißeste Tarifrunde seit mindestens vier Jahren gewesen sein.
Denn die Arbeitgeber haben im Gegenzug bereits angekündigt, sich nicht weichkochen lassen zu wollen. Auf der einen Seite in dem Konflikt steht das berechtigte Interesse der Beschäftigten im öffentlichen Dienst daran, dass die Löhne erstmals seit 2004 mit den steigenden Lebenshaltungskosten zumindest mithalten. Auf der anderen Seite steht das ebenso berechtigte Interesse der Kommunen, ihre Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Die Personalkosten sind der wichtigste Faktor. Das Kräftemessen um diese beiden Positionen geht jetzt so richtig los und wird erst im März seinen Höhepunkt erreichen. Je zweieinhalb Prozent für dieses und für nächstes Jahr haben die Arbeitgeber schon auf den Tisch gelegt. Das entspricht nur einem Inflationsausgleich. Weil ein Angebot bekanntlich nicht das letzte Wort ist, können sich die Beschäftigten schon jetzt auf ein kleines Lohn-Plus freuen. Doch alles, was darüber hinausgeht, belastet die Kommunen und damit letztlich auch die Steuer- und Gebührenzahler.
Quelle: Rheinische Post (von Alexander von Gersdorff)