Neues Deutschland: Rezept gegen Kernwaffen
Archivmeldung vom 24.03.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Diagnose der »Ärzte gegen den Atomkrieg« ist eindeutig: Es gibt auf dieser Welt viel zu viele Kernwaffen - rund 25.000, schätzen Experten. Die Arsenale sind so vollgestopft, als hätte der Kalte Krieg nicht vor zwei Jahrzehnten geendet.
Der Löwenanteil dieser Massenvernichtungswaffen befindet in den Händen der USA und Russlands. Hunderte von ihnen könnten innerhalb weniger Minuten abgeschossen werden, weil sie sich auf den Spitzen von Raketen im permanenten Alarmzustand befinden. Und selbst in einem begrenzten Krieg würden schon ein paar Dutzend von der Größe der Hiroshima-Bombe neben allem lokalen und regionalen Leid eine globale Klimakatastrophe bis hin zum Kollaps des gesamten Ökosystems auslösen. Diese Waffen aus der politischen Eiszeit sind nutzloser denn je und doch nach wie vor eine extreme Bedrohung für die Gesundheit und sogar für den Fortbestand der Menschheit. Deshalb haben sich jetzt international renommierte Mediziner aus aller Herren Länder mit einem einfachen, aber einschneidenden Therapievorschlag an die Präsidenten der beiden Atomsupermächte gewandt: die Beseitigung aller Kernwaffen-Bestände. Ihr Rezept ist eine Atomwaffenkonvention, die über die bilateralen Reduzierungsvereinbarungen zwischen Moskau und Washington hinaus weltweit alle Träger des tödlichen nuklearen Virus einbezieht.
Quelle: Neues Deutschland