Rheinische Post: Endloser RAG-Streit
Archivmeldung vom 12.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Kampf um den Vorsitz der Kohle-Stiftung wird mehr und mehr zur Farce. Täglich machen neue Namen die Runde. Und genauso schnell kommen die Absagen: ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz, Ex-Bayer-Chef Manfred Schneider und der frühere CDU-Politik-Star Friedrich Merz sind nur einige derer, die genannt werden und gleich wieder abwinken.
Das Nein der Wirtschafts-Promis kommt nicht überraschend. Wer den
neuen Posten übernimmt, betritt vermintes Gelände. Er ist umstellt
von Aufpassern aus der Politik und dem Gewerkschaftslager. Das
schreckt viele aus der freien Wirtschaft ab. Ohne
Gestaltungsspielraum ist der Vorsitz für hochkarätige Manager wenig
attraktiv. Trotzdem sollten Bund und Länder schnell die Personalie
lösen. Das ständige Hin und Her, die wechselseitigen Dementis, der
erbitterte Grabenkrieg zwischen Ministerpräsident Rüttgers und
RAG-Chef Müller strapaziert die Nerven der Beteiligten über Gebühr.
Geht das Gezerre weiter, werden auch die bisherigen politischen
Erfolge wie Kohle-Ausstieg und Börsengang in Frage gestellt. Ohne
eine Einigung gerät der Fahrplan ins Wanken. Am Ende stehen alle vor
einem Scherbenhaufen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post