Rheinische Post: Ägyptens Mauer
Archivmeldung vom 07.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Nahe Osten bekommt eine neue Mauer. Das ist schlimm und zeigt das Versagen der politischen Kaste in allen Lagern. Doch diesmal sind es nicht die Israelis, die sich gegen die Palästinenser und vor allem gegen deren Terror abschotten wollen. Es sind die Ägypter, die die Bautrupps an der Grenze zum Gazastreifen anrücken lassen.
Moslems mauern Moslems ein. Das wird Radikale auf den Plan rufen, die Ägypten unter Druck zu setzen versuchen. Die fundamentalistische Hamas-Führung in Gaza hat sich das weitgehend selbst zuzuschreiben. Sie hat durch ihren Hass auf Israel und den stetig gesteigerten Raketenbeschuss israelischer Städte dafür gesorgt, dass Israel seine Grenzene dicht gemacht und die Versorgung unterbrochen hatte. Hamas hat nie im Ansatz daran gedacht, die von den Israelis vollzogene militärische Räumung des Gazastreifens als Auftakt zu einer Friedenslösung zu akzeptieren. Sie hat dies immer in eigener Selbstüberschätzung als Erfolg ihrer Widerstandspolitik zu verkaufen versucht und den Terror forciert. Am Ende hat sie damit sogar die Palästinenser gespalten. Als Gaza-Palästinenser vor Wochen die Grenze zu Ägypten überrannten, wurde klar, dass Hamas seine Probleme exportieren wollte. Ägypten aber will sie nicht haben.
Quelle: Rheinische Post