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WAZ: Der schlechte Nebeneffekt

Archivmeldung vom 17.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dumm gelaufen. Nach der Tragödie der Loveparade gingen der MSV Duisburg und der FC Schalke 04 in die Offensive und sprachen öffentlich von einem Benefizspiel, dessen Erlös für die Angehörigen der Opfer sein soll. Im Prinzip eine gute Idee, doch beim Blick in den Terminkalender zeigte sich schnell das praktische Problem der Umsetzung.

Im engen Rahmen zwischen Bundesliga, Pokal, Europacup und Länderspielen bleibt den Vereinen heutzutage kaum noch Zeit für ein Benefizspiel mit allen Stars. Solch' eine Partie funktioniert aber nur mit den Bestbesetzungen, denn laufen dabei die Reserve-Teams auf, heißt es: Na klar, mal wieder leere Versprechungen!

Nun ist also die Zeit davon gelaufen, und beide Klubs sehen schlecht aus. Wer öffentlich eine moralische Verpflichtung eingeht, sollte ihr nachkommen, ansonsten muss er sich Kritik gefallen lassen. Sowohl der MSV als auch die Schalker wissen das und werden das Spiel sicherlich im Frühjahr austragen. 

Außerdem haben sie etwas gelernt: Bei der nächsten Tragödie dürften sie vorsichtiger mit ihren Hilfsankündigungen umgehen. Kein guter Nebeneffekt der berechtigten Kritik.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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