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Rheinische Post: Soldaten-Rituale

Archivmeldung vom 11.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eigentlich sollten Hochgebirgsjäger einen besseren Überblick über die Landschaft haben. Und eigentlich sollten die Misshandlungen von Soldaten durch Soldaten, wie sie immer wieder in den Jahresberichten des Wehrbeauftragten beklagt werden, durchaus sensibilisieren und deutliche Hinweise darauf geben, was man tut.

Und was eben nicht: Sich darüber belustigen, wie unerfahrene Neulinge in Uniform zum Erbrechen gezwungen werden, wie sie entwürdigenden Prozeduren unterzogen werden, um in die vermeintliche "Kameradschaft" aufgenommen zu werden. Gibt es eine Entschuldigung für solches Fehlverhalten? Auf vielen Schulhöfen ist Mobbing in noch brutalerer Form an der Tagesordnung. Im Fall Mittenwald traf diese Neigung zur Verrohung auf eine skandalöse "Tradition", nach der diejenigen, die selbst den entwürdigenden Ritualen unterzogen wurden, sich dafür an ihren Nachfolgern "rächten" und diese es in immer schärferer Form an die nächste "Generation" weitergaben. Es ist gut, dass eine Eingabe an den Wehrbeauftragten dem jetzt ein Ende setzt. Schonungslose Aufklärung und abschreckende Bestrafung sind die einzigen Antworten, die die Bundeswehr dafür finden sollte.

Quelle: Rheinische Post

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