Allg. Zeitung Mainz: zum Katalog der Linken
Archivmeldung vom 26.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas denn nun in Hessen? Tolerierung einer rot-grünen Regierung durch die Linke, oder Bildung einer Dreier-Koalition? Die Spitzen von SPD und Grünen winken zwar heftig ab, dennoch kursiert die Fragestellung, weil sie aus beiden Parteien heraus in die öffentliche Diskussion getragen wurde.
Die Linke strotzt, derart heiß umworben, nur so vor Selbstbewusstsein und gibt sich demonstrativ generös und gelassen. - Duldung? Ist okay. - Koalition? Auch. - Für beide Formen der Zusammenarbeit haben sich die Neulinge im hessischen Landtag allerdings Forderungen vor allem an die Adresse der Sozialdemokraten ausgedacht, die es in sich haben und in der Tat zu dem stets von dieser Seite propagierten Politikwechsel führten, der schon aus Gründen der Zuständigkeit nicht nur die Landes-, sondern auch die Bundespolitik tangierte: Es ist ein Katalog von teils abenteuerlichen Wohltaten, ergänzt um die kategorische Forderung nach einem Ausbaustopp am Frankfurter Flughafen und einem sofortigen und uneingeschränkten Nachtflugverbot. Dabei ist nicht zu übersehen, dass insbesondere dieses Thema jenseits aller vernünftigen Abwägungen einen nicht unbeträchtlichen Zuspruch finden kann, weil gerade im hart betroffenen Rhein-Main-Gebiet die Anwohner beim Thema Fluglärm wirklich nur noch rot sehen. Es ist eine "schöne neue Welt", die von der Linken da gefordert wird. Nicht machbar, erst recht nicht bezahlbar. Wie ausgeprägt aber das Selbstbewusstsein mittlerweile ist, das sich in dem Forderungskatalog niederschlägt, zeigt die Offerte, über Einzelheiten gerne auch erst nach der Wahl Frau Ypsilantis zur Ministerpräsidentin zu verhandeln. - Klar doch, denn die Linke weiß, dass sie die SPD jederzeit in der Hand hat.
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz