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WAZ: Das "Wort des Jahres"

Archivmeldung vom 19.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Allmählich kommt man doch durcheinander mit den vielen "Worten des Jahres". Gerade erst hat man den englischen Ausverkaufsbegriff "Sale" als "nervigstes Wort des Jahres" angeprangert, da kommt nun die Gesellschaft für deutsche Sprache mit dem "Wort des Jahres" um die Ecke.

Bald rücken dann kritische Sprachwissenschaftler auch noch mit dem "Unwort des Jahres" heraus und brandmarken wieder Zynismen wie "sozialverträgliches Ableben" oder Verschleierungsblabla wie "Kollateralschäden" oder "notleidende Banken". Aber wie das so ist: Je mehr "Wörter" es gibt, desto weniger hören wir zu - so viele Wörter, das klingt schon nach Gerede. Das wahre Wort des Jahres dürfte ohnehin "Finanzkrise" sein. Aber das hat schon 2008 den Titel errungen. Ja, "Abwrackprämie" ist ein neues Wort und es war in diesem Jahr in aller Munde. Aber zum ersten Mal seit langem wurde ein Begriff mit eingebautem Verfallsdatum ausgesucht; wer weiß, ob es für einen Eintrag in die nächsten Auflagen der Wörterbücher noch reicht. Denn die Prämie wird ja schon seit September nicht mehr gewährt. Und es wird sie hoffentlich nie wieder geben.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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