Rheinische Post: Dankbarer Unternehmer
Archivmeldung vom 09.12.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch das gibt es im Zeitalter des Turbo-Kapitalismus: Ein erfolgreicher Unternehmer bedankt sich bei seinen Mitarbeitern mit einem großzügigen Geldgeschenk. Und jeder bekommt das Gleiche vom Pförtner bis zum Direktor.
Man mag einwenden, dass die Gesamtsumme von 42 Millionen Euro, die
der Pharmaunternehmer Patrick Schwarz-Schütte an seine Mitarbeiter
zahlt, Peanuts sind im Vergleich zu den 1,4 Milliarden Euro, die die
Familie kassiert. Aber andere hochmögende Industriellen-Dynastien
schütten in solchen Fällen eben nichts aus an ihre Mitarbeiter. Da
ist die schiere Geste schon löblich.
Gleichwohl kann das Geschenk vielen Beschäftigten nicht die Angst
nehmen, demnächst ohne Job dazustehen. Denn der belgische Konzern
UCB, der den Monheimer Arzneimittelhersteller Schwarz Pharma gekauft
hat, will die Kosten in den fusionierten Unternehmen um 300 Millionen
Euro senken. Das geht normalerweise nicht ohne Stellenstreichungen.
In den Betrieben ist von einem Abbau jedes zehnten Arbeitsplatzes die
Rede.
Auch hier zeigt Schwarz-Schütte Verantwortung. Als Großaktionär der
neuen Firma will er sich weiter um die Belange seiner Mitarbeiter
kümmern. Das versöhnt etwas mit dem vorzeitigen Ende der
Selbstständigkeit einer erfolgreichen heimischen Firma.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post