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Neue OZ: Von Übel

Archivmeldung vom 23.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Möglich, dass die Entscheidung der EU gegen die energiefressende Glühbirne und für die quecksilberhaltige Energiesparlampe die Wahl des kleineren Übels war. Als das EU-Parlament die Glühbirne ausknipste, wussten die Abgeordneten natürlich, dass sie ein Energieproblem gegen ein Entsorgungsproblem eintauschten. Der eigentliche Skandal ist deshalb, dass bei Inkrafttreten des sukzessiven Glühbirnenverbots nicht auch eine Regelung für die umweltgerechte Entsorgung der giftigen Sparlampen stand.

Ähnliches droht sich jetzt im Fall cadmiumhaltiger Solarmodule zu wiederholen. Denn eine im November in Kraft getretene EU-Richtlinie verbietet zwar gefährliche Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Die Solarindustrie ist aber, wie auch die Hersteller von Energiesparlampen, zugunsten des Klimaschutzes davon ausgenommen.

Damit dürfen Solarzellen weiterhin das giftige Schwermetall Cadmium enthalten, das nicht nur die Weltgesundheitsorganisation als krebserregend bezeichnet. Eine Regelung für die Entsorgung dieses Sondermülls gibt es aber auch in diesem Fall noch nicht.

Allerdings ist das Cadmiumtellurid ein Stoff, der ganz begrenzt vorhanden ist. Es besteht also die Hoffnung, dass die Hersteller, anders als bei den Energiesparlampen, selbst ein Interesse haben, diesen Rohstoff auch wieder zurückzugewinnen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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