Lausitzer Rundschau: CSU schließt Koalition mit FDP und Freien Wählern aus
Archivmeldung vom 23.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf die Frage, ob er auch mit der FDP und/oder den Freien Wählern koalieren werde, falls es am nächsten Sonntag für eine absolute Mehrheit der CSU im bayerischen Landtag nicht reichen sollte, hätte Ministerpräsident Günther Beckstein mehrere Antwortmöglichkeiten gehabt.
Zum Beispiel: Der Fall wird nicht eintreten, denn wir werden gewinnen. Oder: Das Spekulieren bekommt selten gut, wie man ja an der Wall-Street sieht. Oder: Allenfalls nach zwei Maß Bier. Ausweichen ist nun einmal die geschickteste Strategie in solchen Fällen. Oder das klare Eingeständnis: Jo mei, das hängt halt vom Wahlausgang ab. Beckstein aber hat gesagt, eine Zusammenarbeit mit den Liberalen oder den Freien Wählern komme für die CSU nicht infrage; er lehne eine Koalition grundsätzlich ab. Er hat eine Koalition mit FDP und Freien Wählern also ausgeschlossen und noch hinzugefügt: Deshalb brauche die CSU eine klare Mehrheit. Vorsicht, Günther, kann man da nur sagen. Erpressung der Wähler hat noch nie funktioniert, die Mitleidstour ebenso wenig. Die Bayern werden die CSU nicht deshalb wählen, weil sonst die CSU-Führungsspitze in Koalitionsnöten wäre. Sondern nur, wenn Beckstein und Huber sie überzeugen, woran es derzeit offenbar hapert. Außerdem wissen auch die bayerischen Wähler inzwischen, was von rigorosen Koalitions-Absagen vor Wahlen zu halten ist. Nichts. Zwischen B und Y ist im Alphabet zwar eine Menge Platz. In Sachen Bruch eines Wahlversprechens aber sind sich Beckstein und Ypsilanti im Zweifel ganz nah.
Quelle: Lausitzer Rundschau