WAZ: Das Leben im Stau
Archivmeldung vom 16.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas bleibt den Besuchern aus aller Welt im nächsten Jahr in Erinnerung, wenn sie das Ruhrgebiet wieder verlassen? Hoffentlich mehr als der Dauerstau, in dem sie steckengeblieben sind.
Wer nach den größten Schwächen des Standortes NRW und speziell des Reviers fahndet, landet schnell auf der Straße. So kurz die Wege scheinen, so endlos werden sie im täglichen Berufs- und Freizeitverkehr zerdehnt. Man verliert Zeit und Nerven. Tag für Tag. Das ist für Bewohner und Investoren gleichermaßen unattraktiv. Wen will man damit anlocken?
Wachstum erzeugt Verkehr, und selbst, wenn das Land noch mehr in Asphalt investierte, könnte es mit der Entwicklung kaum Schritt halten. Mit sinkenden Einwohnerzahlen könnte sich die Lage dezent verbessern. Der zügellose Ausbau von Schnellstraßen und Autobahnen kann ohnehin nicht die Lösung für alle Probleme sein. Neue Technologien und intelligente Systeme zur besseren Verteilung der Verkehrsströme müssen genutzt werden. Und dass der Nahverkehr noch etwas attraktiver werden darf, ist kein Geheimnis.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung