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WAZ: Das geringste Problem

Archivmeldung vom 06.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erste Vorwarnung: Bald dürfte der ungewöhnliche Fall eintreten, dass die Preise auf breiter Front sinken. Das klingt gut, ist es aber nicht - vor allem nicht auf Dauer. Denn Preisverfall bringt Firmen in Not und wächst sich im schlimmsten Fall zur Deflation aus.

Die Wirtschaft verkrampft, die Arbeitslosigkeit steigt. Zweite Vorwarnung: Mit tiefen Leitzinsen wächst zugleich die Gefahr, dass zu viel Geld unterwegs ist - und deshalb die Preise aus dem Ruder laufen, sobald die Konjunktur anspringt. Dann droht Inflation. Aber keine Sorge: Die Preise sind momentan das geringste Problem. Ungewöhnliche Schwankungen sind Folgen der ungewöhnlichen Situation. Sie sollten niemanden beunruhigen. Das Risiko einer Deflation ist gering. Denn der Rückgang der Teuerungsraten hat mehr mit dem Absturz der Ölpreise zu tun als mit einer Dumping-Spirale. Und langfristig ist auch das Risiko einer Inflation beherrschbar. Denn die Wirtschaft wird Jahre brauchen, bis sie wieder boomt. Die Notenbanken haben also Zeit, dem Kreislauf Geld auch wieder zu entziehen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Detlef Fechtner)

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