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Neue OZ: Ein Tropfen auf den heißen Stein

Archivmeldung vom 07.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt muss alles ganz schnell gehen: Nach der Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernenergie schreibt die Bundesregierung Energiesparen ganz groß. Das Milliardenprogramm zur Gebäudesanierung verspricht ein Energieschub für die deutsche Bauwirtschaft zu werden. Nachdem die Mittel für das laufende Jahr noch auf 500 Millionen Euro zusammengestrichen worden waren, geht die Bundesregierung jetzt mit 1,5 Milliarden Euro in die Vollen.

Doch der Schein trügt: Der Bedarf zur energieeffizienten Sanierung der rund 17 Millionen Wohngebäude in Deutschland geht weit über den Berliner Zuschuss hinaus. Wissenschaftliche Gutachten belegen, dass bis zu 250 Euro pro Quadratmeter anfallen. Der staatliche Beitrag wirkt angesichts dieser Dimensionen wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es drängt sich der Verdacht auf, als müssten Hausbesitzer und Wohnungseigentümer die Kosten für die so ausgesprochen hastig beschlossene Energiewende tragen. In Metropolen wie Hamburg, München oder Berlin ist es vielleicht möglich, diese Investitionen später auf den Mietpreis umzulegen. In vielen schwächer besiedelten Regionen wie zum Beispiel dem Rheiderland, dem Emsland oder entlang der Nordseeküste ist das kaum möglich. Dort bleiben Immobilien-Eigentümer auf den Mehrkosten sitzen. In den meisten Regionen Niedersachsens zahlt diesen Teil der Energiewende der kleine Mann. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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