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Rheinische Post: Finanz-Chaos

Archivmeldung vom 07.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Ursache der Welt-Finanzkrise im Schnelldurchgang: Eine Handvoll Banken hat in den USA Hypotheken an einkommensschwache Zeitgenossen verteilt. Und das millionenfach. Weil die Banken ihrem eigenen Geschäft nicht trauten, haben sie die wackelnden Kredite mit etwas besseren in Pakete geschnürt und die Pakete weiterverkauft.

Die Käufer haben die Pakete in neue Pakete gesteckt und wieder weiter verkauft. Das Weiterreichen der Zeitbombe funktionierte, bis die Wirtschaft in den USA einknickte. Die Häuslekäufer verloren ihre Jobs, die Hypotheken platzten. Auch das millionenfach. Einige Banken hatten zu diesem Zeitpunkt dummerweise so viele der faulen Kredite im Keller, dass sie gleich mit geplatzt sind. Und weil bei diesem Schneeball-Spielchen niemand weiß, wer in welchem Paket wie viele US-Kredite eingesammelt hat, glaubt keiner keinem mehr. Vor allem nicht den Banken. Deshalb werden die Kredite knapp. Und damit das Geld, das die Wirtschaft für Investitionen braucht. Schlimmer als all das ist aber das Strukturproblem, das in der Krise offenbar wird. Offensichtlich hat die Globalisierung inzwischen eine Komplexität erreicht, die ihre Hauptakteure selber nicht mehr durchschauen.

Quelle: Rheinische Post (von Thomas Reisener)

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