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Kommentar von Gottfried Mehner zu den unklaren Plänen des Finanzivestors Mirko Kovats bei der Norddeutschen Affinerie

Archivmeldung vom 30.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So ganz genau kann sich der Markt noch nicht entscheiden, ob zwischen der Norddeutschen Affinerie (NA) und der kleineren österreichischen A-Tec eines der üblichen Heuschreckenspiele in Gang gekommen ist oder ob ganz etwas anderes abgeht.

Fest steht, dass NA-Chef Werner Marnette seit Monaten einen freundlichen Strukturdeal mit der belgischen Cumerio vorbereitet hat, weil er von der industriellen Logik dieser Kräftebündelung überzeugt ist. Genau in die Endphase dieses Strukturdeals platzte dann der Aktionärswechsel von Possehl auf A-Tec.

Dem hinter A-Tec stehenden Finanzinvestor Mirko Kovats passt die gesamte Richtung nicht. Dies wurde inzwischen hinlänglich deutlich und führte zu der nicht alltäglichen Situation, dass er seinem ersten, 100 Mill. Euro schweren Investment bei der NA ein zweites bei Cumerio (inzwischen 11,9%) nachschob, das nur den Zweck hat, seinem erstem Beteiligungsobjekt in die Parade zu fahren und von einem Squeeze-out abzuhalten.

Hier kann Vollzug gemeldet werden: Je nachdem, ob er noch Co-Investoren mit ins Boot bekommt, könnte er die NA möglicherweise sogar noch unter die Mindestannahmeschwelle von 80% drücken. Die unmittelbare Folge könnten dann gleichgerichtete Kursverfälle bei seinen beiden Neuengagements sein. Dies könnte nur vermieden werden, wenn er die Übernahmefantasie der NA durch die A-Tec irgendwie am Leben erhielte.

Es führt immer wieder zu der Frage zurück, wie seine Alternativen aussehen. Will er der NA nur seine kleine Kupferhütte Brixlegg ans Bein binden? Die ist viel zu klein, um irgendeinen strukturellen Effekt zu haben. Er habe langfristige Interessen an der Branche. Kovats' Track Record sieht aber ganz anders aus. Die Norddeutsche Affinerie ist zudem bereits der führende europäische integrierte Kupferhersteller. Hier ist schon fertig konsolidiert. Die Diskussion dreht sich folglich im Kreis.

Es mutet allerdings äußerst merkwürdig an, dass Marnette, ein wahrer Kupfer-Überzeugungstäter, bislang noch nicht mit Kovats gesprochen hat. Andererseits, welcher Investor steigt irgendwo ein, ohne sich das Management angeguckt zu haben?

Fazit? Der gesamte Kupfermarkt liegt fest in den Händen von Spekulanten. Dass diese sich auch die vor- und nachgelagerten Stufen anschauen, war zu erwarten.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung


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