Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Hypothekenkrise:
Archivmeldung vom 01.12.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPeer Steinbrück muss als Kind seinen Honig eimerweise leergelöffelt haben. So hat er nun nichts Süßes mehr, das er anderen um den Mund schmieren könnte.
Zugegeben, Diplomatie gehört nicht zu den Eigenschaften, die einem
Finanzminister zuerst abverlangt werden. Da ist es wichtiger, dass er
Eins und Eins zusammen zählt und sich im Steuerrecht kein X für ein U
vormachen lässt.
Trotzdem ist es manchmal schwer erträglich, wie lose Steinbrück das
scharfe Wort führt. Seine verbalen Hiebe treffen leider nicht nur
Schuldige, sondern ebenfalls jene, die zufällig an Rand des
Geschehens auftauchen. So auch diesmal, als er am Freitag in einer
pauschalen Kritik den Bankmanagern im Zusammenhang mit der
US-Hypothekenkrise Hochnäsigkeit vorgeworfen hat.
Nun kann man sich in der Tat darüber ärgern, mit welchem Leichtsinn
deutsche Bankmanager schlecht abgesicherte nordamerikanische
Hypothekenkredite aufgekauft haben. Angelockt von den Renditen in den
USA haben sie offenbar vergessen, dass die hohen Zinsen dort auch mit
einem höheren Risiko verknüpft sind.
Dass die halbstaatliche IKB-Bank die Augen besonders intensiv
geschlossen hielt, mag die Wut des obersten Dienstherrn noch
gesteigert haben.
Trotzdem sollte man Steinbrück zu Weihnachten ein
Glas Honig schenken - oder eine Brille, die seinen Sichtkreis etwas
erweitert.
Quelle: Westfalen-Blatt