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Lausitzer Rundschau: Ein Fall aus Absurdistan

Archivmeldung vom 17.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Warum kommen in Deutschland so wenige Kinder zur Welt? Diese Frage ist längst zu einem Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Wissenschaft geworden. Beinah schon im Wochentakt werden dazu mehr oder minder kluge Studien und Forschungsberichte veröffentlicht. Dabei hätte bereits ein Blick ins Gesetzblatt genügt, um einem wichtigen Grund auf die Spur zu kommen.

In einem Land, in dem Kinderlärm als schädliche Umwelteinwirkung ausgelegt werden kann, haben nicht nur klagewütige Querulanten Oberwasser. Vielmehr ist die gesamte Gesellschaft in Schieflage geraten. Früher gehörte Kinderlärm zum ganz normalen Alltag. Dass man ihn mit den Geräuschen von Flugzeugen oder Weihnachtsmärkten in einen Topf wirft, wäre unvorstellbar gewesen. Findige Anwälte hatten damit aber schon seit geraumer Zeit keine Berührungsängste mehr. Wenn sich Anwohner über einen Kindergarten in ihrer Nachbarschaft beschwerten, konnten sie sich auf das Bundes-Immissionsschutzgesetz berufen. So gesehen muss man die Regierung fragen, warum sie derlei Absurditäten erst jetzt einzudämmen sucht. Die am Mittwoch von ihr verabschiedete Klarstellung im Gesetz war überfällig.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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