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WAZ: Pumpen bis in alle Ewigkeit

Archivmeldung vom 12.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Ruhrgebiet bekommt nasse Füße. Für den echten Revierbürger, der womöglich noch selber im Bergbau gearbeitet hat, ist das Problem des steigenden Grundwassers nicht neu. Denn das Kohleland ist Polderland: Weil sich durch den Bergbau im Laufe der Jahre die Erdoberfläche abgesenkt hat, liefe das Ruhrgebiet wie eine riesige Badewanne voll, würde das Wasser nicht abgeschöpft und in Rhein und Ruhr geleitet. Pumpen bis in alle Ewigkeit.

Dies sind die Folgen des Kohlebergbaus. Hier im Revier fließen Flüsse manchmal rückwärts. Hier tun sich über Nacht Erdkrater auf oder haben ganze Straßenzüge die charakteristischen Setzrisse. Hier im Revier gleicht der Untergrund einem Schweizer Käse. Und hier muss auf unbestimmte Zeit weiter geschöpft werden, wenn Ende 2018 die letzte Kohle gefördert werden sollte. Etwa 100 Millionen jährlich kostet es, rund eine Milliarde Kubikmeter Wasser abzupumpen. Ewigkeitskosten nennt man das.

Das aktuelle Problem in der Emscherzone aber ist womöglich hausgemacht. Offenbar hat ausgerechnet die teure Sanierung der Kanalnetze dazu geführt, dass das Grundwasser steigt. Früher sickerte es in die porösen Kanäle ein, heute drückt es nach oben. Für Tausende Gebührenzahler und Hausbesitzer stellt sich nun die Frage: Wer zahlt die Zeche?

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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