Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Abwrackprämie
Archivmeldung vom 18.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer zurzeit größte Exportschlager ist einer, den Deutschland als solchen nicht geplant hat. Frankreich, Japan, jüngst auch die USA - alle wollen die Abwrackprämie. Während die anderen Länder am Fördern und Verschrotten immer mehr Gefallen finden, ist hierzulande bald Schluss damit.
Der Zeitpunkt kommt genau richtig. Einerseits hat die Prämie der Konjunktur Schwung gegeben, als diese dringend eine Kurbel brauchte. Die Menschen konsumierten. Händler und Hersteller von Kleinwagen verbuchten zweistellige Umsatzzuwächse. Das Geld blieb im Fluss. Andererseits hat Deutschland die Rezession verlassen. Das Wirtschaftswachstum ist zurückgekehrt. Es braucht keine Einheizer mehr. Damit besteht endlich die Möglichkeit, das Kernproblem auf dem Automarkt zu lösen, das lautet: Es gibt zu viele Hersteller und zu wenige mit innovativen Konzepten. General Motors beispielsweise hat mit der Abwrackprämie eine Steilvorlage bekommen, um seine Opel-Sparte zu vermarkten. Wo wäre Opel ohne staatliche Subvention? Sicher nicht mehr Gegenstand der täglichen Berichterstattung, sondern insolvent - zu Recht.
Quelle: Westfalen-Blatt