Südwest Presse zu Atomkraft
Archivmeldung vom 17.07.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAtomkraft, nein Danke - sollte sich in der CDU/CSU/FDP-Koalition die begrüßenswerte Erkenntnis durchsetzen, dass mit dem Festhalten an der Dinosauriertechnik zur Stromerzeugung keinesfalls das Umsteuern auf umweltverträgliche und regenerierbare Quellen behindert werden darf?
Jedenfalls gewinnt man den Eindruck, dass in Berlin versucht wird, den Betreibern von Atomkraftwerken ihren Wunsch nach einer Verlängerung der gesetzlich unter Rot-Grün vereinbarten Restlaufzeiten richtig zu vermiesen. Mit ökologischen Überzeugungen allerdings hat das nicht viel zu tun. Eher mit dem nachvollziehbaren Wunsch, die Konzerne für den Weiterbetrieb ihrer abgeschriebenen und deshalb kostengünstigen Meiler auch zum staatlichen Schuldenabbau heranzuziehen. Doch vor allem wird auf nuklearem Terrain ein Machtkampf in der CDU ausgefochten - Spaltprozesse sind erkennbar. Denn der in Sachen Laufzeitverlängerung federführende Umweltminister Röttgen nutzt seine Position auch zur Profilierung im Ringen um die nordrhein-westfälische Parteispitze. Und treibt seinen baden-württembergischen Parteifreund Mappus, der im Interesse der heimischen Industrie eine rasche und deutliche Laufzeitverlängerung anstrebt, allmählich auf den Siedepunkt. Eigentlich müsste die Kanzlerin und CDU-Chefin den internen Konflikt entschärfen. Doch sie weilt in China und macht dann erstmal Urlaub.
Quelle: Südwest Presse