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Neue Westfälische (Bielefeld): Thronjubiläum von Königin Elizabeth II.

Archivmeldung vom 06.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

60 Jahre auf dem britischen Thron, das hat vor Königin Elizabeth II. nur Queen Victoria geschafft. Die war allerdings nach dem Tode ihres geliebten Gatten Albert von Sachsen-Coburg und Gotha für das gewöhnliche Volk weitgehend unsichtbar, zelebrierte Jahrzehnte lang nur trist ihre Trauer. Elizabeth hingegen ist mit fast 86 Jahren an der Seite des scharfzüngigen Prinzen Philip (90) präsent wie eh und je. Sie hat fast täglich öffentliche Auftritte und plaudert nach wie vor jede Woche mit dem Premierminister.

Zwölf Amtsinhaber erlebte sie in 60 Jahren, einige davon sah sie scheitern. Als Elizabeth die Thronfolge antrat, regierte noch der legendäre Winston Churchill. Nach Victoria wurde ein ganzes Zeitalter benannt, ohne dass sie allerdings wirtschaftliche oder politische Entwicklungen in ihrem Land wesentlich hätte beeinflussen können. Dennoch war sie eine bemerkenswerte Monarchin. Dieses Prädikat klingt auf Elizabeth II. bezogen wie britisches Understatement. Elizabeth steht in der Tradition ihrer Eltern, die während des Zweiten Weltkrieges London nicht etwa verließen, sondern im Buckingham-Palast den Bombenkrieg erduldeten. Vergleichbares Pflichtbewusstsein zeigte Elizabeth während ihrer Regierungszeit in überragendem Maße. Vor allem deshalb ist die Queen das bei weitem beliebteste Mitglied des Königshauses. Sicher gab es auch schwierige Zeiten; nach dem Tod Lady Dianas registrierten die Briten eine erstaunliche Unfähigkeit zur Trauer bei ihrer Königin. Die Royals standen zeitweise auf der Kippe. Inzwischen ist die Monarchie - nicht zuletzt dank William und Kate - wieder tief im britischen Staatswesen verwurzelt. Hierzulande wünschen sich wohl nur Träumer einen Kaiser. Gleichwohl würde ein Hauch des unvergleichlichen Stils der Queen einem deutschen Präsidenten guttun.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)

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