Rheinische Post: Jugend von heute
Archivmeldung vom 06.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Bochum hat jetzt ein 17-Jähriger Straßenräuber durch eine rekordverdächtige Rückfallgeschwindigkeit auf sich aufmerksam gemacht. Noch an dem Tag, als er in seiner Gerichtsverhandlung knapp an einer Gefängnisstrafe vorbeigekommen war, überfiel er zwei weitere Opfer.
Meist sind es Nachrichten wie diese, die das schlechte Image der "Jugend von heute" prägen. Nun zeichnet der Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung ein ganz anderes Bild. Fast alle Jugendlichen schaffen einen Schulabschluss, jeder dritte engagiert sich ehrenamtlich im sozialen Bereich. Die meisten Jugendlichen blicken optimistisch in die Zukunft, heißt es. Null Bock auf Politik? Von wegen. Viele versuchten, ihre Lebenswelt in Kinder- und Jugendparlamenten mitzugestalten. Die SPD wirft der Regierung vor, mit salbungsvollen Worten Probleme wie die Kinderarmut zu verdecken. Der Bericht sei eindimensional und blende die negativen Auswirkungen des Schulsystems aus. Vier Monate vor der Landtagswahl wundert es nicht, dass der Bericht ein Polit-Gezänk auslöst. Die Botschaft, dass die Jugend besser ist als ihr Ruf, darf dabei nicht untergehen. Viele Eltern können stolz auf ihre Kinder sein. Darüber sollten sich alle Politiker freuen.
Quelle: Rheinische Post