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Ostsee-Zeitung: Zur Krise der Wadan-Werften

Archivmeldung vom 17.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Noch ist nicht alles verloren, so scheint es. Aber gewonnen wurde gar nichts - keine Zusagen für neue Aufträge, kein Machtwort, nicht mal ein Zipfelchen mehr Hoffnung. Die deutsch-russischen Regierungsgespräche waren aus Sicht der Werftarbeiter in Wismar und Warnemünde eine einzige Enttäuschung.

Ihnen ist in den letzten Wochen, vor allem aber in den letzten Tagen, viel zugemutet worden. Der Insolvenzverwalter ließ vor genau einer Woche eine Botschaft mit dem Eindruck verbreiten, jetzt seien die benötigten Millionen da, jetzt werde alles gut. Stunden später schon relativierte er dies und stürzte die Arbeiter erneut ins emotionale Tal. Wadan ist ein Lehrstück darüber, wie es eigentlich in Wirtschaft und Politik nicht laufen darf. Die junge Generation, die jetzt Wirtschaft verstehen lernt, begreift: Nimm vom Staat so viel du kriegst, gib möglichst wenig zurück, pfeif' auf Verträge, pfeif' auf langjährige Partner, pfeif' auf die Jobs und die Menschen, die dahinter stehen. Dies ist es, was die Wadan-Arbeiter ihren Kindern und Enkeln berichten. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Quelle: Ostsee-Zeitung

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