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Kölnische Rundschau: zu Poldimania in Köln

Archivmeldung vom 25.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Außerhalb von Köln und seinem Umland heißt es in diesen Tagen gern: Die spinnen ja, die Kölschen! Damit gemeint sind jene Zeitgenossen - und -genossinnen - die ihr Herz an den "ersten Fußballclub Köln" und besonders an Lukas Podolski verloren haben. Und weil das so ist, füllten sie gestern beim Ablösespiel gegen den FC Bayern die heimische Arena trotz höherer Eintrittsgelder als bei einem Bundesligaspiel!

"Soli" für Poldi quasi. Für diejenigen des rot-weißen Fan-Volks, die von weiter her angereist waren, hätte es sich gelohnt, auf den Stadion-Vorwiesen zu campen. Denn Sonntag steht mit der Saisoneröffnung die nächste Poldi-Fete an. Schon ist von "Poldimania" die Rede. Der heimgekehrte Sohn überstrahlt derzeit alles, was mit dem Verein zu tun hat. Die Macher im Geißbockheim wird's freuen. Schließlich haben sie den Nationalstürmer auch deshalb für zehn Millionen Euro zurückgekauft, weil er künftig das Gesicht des Clubs verkörpern soll. In dieser Form wird er bald auch als Werbeträger in der gesamten Republik für jene Unternehmen von Plakaten und Anzeigen lächeln, die sich am teuersten Transfer der FC-Geschichte beteiligt haben. Bislang waren diese Werbeauftritte sogar eine Abwechslung von der Saisonvorbereitung. Bald aber kommen die Pflichtspiele, während die Pflichtauftritte bei den Sponsoren kaum weniger werden. Das kann nerven. Und was ist, wenn die Leistungen zu wünschen übrig lassen, wenn die kölsche Kuschelecke kratzt und zwickt? Lukas Podolski besitzt das schützende Naturell, nur positiv nach vorne zu schauen: All die an ihn gerichteten Wünsche würden zu seinem Beruf dazu gehören, sagt er. Es scheint sogar, als habe er Spaß daran. Das ehrt und unterscheidet ihn von manchem seiner Kollegen. Naiv klingt freilich Podolskis Rezept für den Fall, dass ihm das Theater zur Last wird: Dann wolle er sich zu seiner Familie zurückziehen. Training, Spiele und die Medien kann er auf diese Weise nicht umgehen.

Quelle: Kölnische Rundschau

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