Lausitzer Rundschau: zu: Standards bei Fleischkontrollen festgelegt
Archivmeldung vom 08.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEiner Umfrage zufolge verlangen 81 Prozent der Deutschen härtere Strafen und Berufsverbote gegen Gammelfleischhändler. Kein Wunder, die Verbraucher müssen das Ekelzeug essen, weil man es im Hack oder Döner nicht sehen kann.
Mit
ihren gestrigen Krisenbeschlüssen wollen die Verbraucherminister von
Bund und Ländern die aufgebrachte Stimmung beruhigen. Auf dem Papier
klingen ihre Vorschläge gut: einheitliche Kontrollstandards, die
Einführung einer Zuverlässigkeitsprüfung für Fleischhändler,
inklusive der Möglichkeit zum Entzug der Lizenz, schließlich die
öffentliche Nennung der Namen von schwarzen Schafen. Sogar härtere
Strafen, in jedem Fall aber die Ausschöpfung des Strafrahmens, sind
genannt. Doch Vorsicht. Die Bürger sollten bei diesen Beschlüssen
nicht so vorgehen wie die bayerischen Lebensmittelkontrolleure, die
in der Münchener Skandalfirma nur die Etiketten der Fleischpakete
prüften, nicht aber am Inhalt rochen. Tatsächlich muss nämlich vieles
von dem, was die Verbraucherminister gestern nur anregten, erst noch
in ihrem Kreis oder bei den Wirtschaftsministern der Länder umgesetzt
werden. Und dort sitzen 16 Politiker zusammen, von denen bisher immer
einer aus diesen und ein anderer aus jenen politischen oder
regionalen Gründen Bedenken hatte. Die Länder, die gegenüber
Bundesminister Horst Seehofer so sehr auf die föderale Zuständigkeit
für die Lebensmittelüberwachung gepocht haben, müssen jetzt beweisen,
dass sie ihrer würdig sind.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau