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WAZ: Ach, Europa

Archivmeldung vom 20.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Liebe Leute: Lest bloß nicht diesen so genannten Europäischen Vertrag. Ihr verliert alle Illusionen. Dieses Dings ist einfach unlesbar. Wer im Kopf Europäer bleiben will, sollte sich mit anderen Sachen beschäftigen, zum Beispiel mit der wunderbaren europäischen Literatur.

Immerhin: Europa wird regierbarer. Blockaden werden schwieriger. Der Langsamste hat es schwerer, das Tempo zu bestimmen. Das Europäische Parlament bekommt mehr Einfluss. Und es gibt so etwas wie einen europäischen Außenminister "light". Europa ist, siehe die unterschiedlichen Einstellungen gegenüber Russland, weit von einer gemeinsamen Außenpolitik entfernt. Deshalb nehmen uns Amerikaner und Chinesen in dieser Hinsicht auch nicht ernst. Dieser Halb-Außenminister ist ein erster Anfang. Aber der Weg zu einer einheitlichen Außenpolitik ist noch sehr weit.

Kein Grund zum Fröhlichsein. Auch wer Europa misstraut, wird doch am Ende einsehen: Das Zusammenwachsen der Welt, die immer heftigere Konkurrenz, erfordert mehr, nicht weniger europäische Einheit. Und die nächste Verfassung sollte ein Dichter schreiben.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung


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