Neue OZ: Kampf für gemeinsame Erinnerung
Archivmeldung vom 07.02.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo schnell wendet sich das Blatt: Eben noch gab es zwischen Deutschland und Ägypten wieder ein Gerangel um die Nofretete. Doch jetzt treten Besitzansprüche in den Hintergrund. Nun zählt nur die gemeinsame Arbeit für den Erhalt der Altertümer in dem Land am Nil. Im Moment der Bedrohung werden bedeutende Kulturschätze wieder als das sichtbar, was sie eigentlich sind - Eigentum aller Menschen.
Das Hilfsangebot aus Hildesheim ist deshalb auch mehr als eine bloße Geste oder gar diplomatische Taktik. Der gemeinsame Einsatz für Objekte aus fernen Zeiten ist eine Anstrengung für den Erhalt einer Erinnerung, der vor allem jenen Völkern Halt gibt, die gerade um ihre Freiheit und damit um ein erneuertes Selbstverständnis kämpfen.
Traurig nur, dass es wieder Tage dauerte, bis Soldaten zum Schutz der Museen und Grabungsstätten Ägyptens aufmarschierten. Die Erfahrungen des Irakkrieges hätten Warnung genug sein müssen. Die Schäden, die seinerzeit Plünderer anrichteten, sind kaum wieder auszugleichen. Diese Schäden sind nicht nur einigen Kunstliebhabern zugefügt, sondern allen Menschen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung