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Neue OZ: Böses Omen für Sotschi

Archivmeldung vom 26.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Selbstmordattentat auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo trifft Russland mitten ins Herz. 35 Menschen kamen ums Leben, unter den getöteten Ausländern ist auch ein Deutscher. Damit ist die Regierung nicht nur ihren Landsleuten gegenüber in Erklärungsnot. Zugleich markiert der Anschlag ein böses Omen für Sotschi 2014: Terroristen könnten während der Olympischen Winterspiele oder der Fußball-WM 2018 im ganzen Land ein Blutbad anrichten.

Um das zu verhindern, bedarf es nicht nur schärferer Kontrollen und eines entschlosseneren Kampfes gegen Korruption. Vor allem gehört die Kaukasus-Politik auf den Prüfstand - deutet doch alles darauf hin, dass das Attentat auf das Konto islamistischer Terroristen aus den Teilrepubliken im Süden geht. Doch reflexartig schiebt der Kreml die Verantwortung den schlampigen Sicherheitsbehörden zu. Präsident Medwedew erteilt selbst dem Geheimdienst FSB eine Ohrfeige.

Diese Machtdemonstration lenkt von eigenen Fehlern ab, zielt aber auch gegen Premier Putin, einst FSB-Chef, der als Mittel gegen die Gewalt nur Brutalität kennt. Putins Strategie, mithilfe des Statthalters Kadyrow einen moskauhörigen Polizeistaat aus Tschetschenien zu machen, ist gescheitert. Medwedew setzt zwar auf Verbesserungen der Infrastruktur - aber zu zaghaft. An der Arbeitslosigkeit ändert das wenig. Hass auf Moskau verursacht zudem die anhaltende Diskriminierung von Arbeitern aus dem Süden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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