Rheinische Post: Islamisten in der Offensive
Archivmeldung vom 06.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Karikaturen-Streit eint Islamisten im Kampf gegen den Sittenverfall liberaler Gesellschaften. Er bringt sie wieder in die Offensive, weil sie sich als Opfer sehen. Das Gefährliche dabei ist die Radikalisierung weiterer Fanatiker. Mit einem Schlag tritt die Verschleppung und Ermordung westlicher Geiseln in den Hintergrund.
Islamisten sprengen im Irak reihenweise Moslems in die Luft und
bringen so die Menschen gegen sich auf. Islamistische Terroristen
schlagen in London, Madrid oder New York zu und töten Unschuldige.
Nun brennen Botschaften, und Westler fürchten um ihr Leben. Die
Gewaltausbrüche in der islamischen Welt als Reaktion auf die
Mohammed-Karikaturen in westlichen Medien werden nicht schon morgen
Geschichte sein. Hier prallen nicht miteinander vereinbare Staats-
und Religionsauffassungen aufeinander. Es droht eine lange, ernste
Krise zwischen dem Islam und der frei denkenden und handelnden
westlichen Welt. Das aufgeklärte Europa war nicht bereit, in seiner
ersten Verfassung einen Gottesbezug zu verankern, um nicht die
Gefühle Andersgläubiger oder gar die von Atheisten zu verletzen.
Religion ist Privatsache. Der Islam verschmilzt öffentliches und
privates Leben. Wer ihn angreift oder verletzt, kann sich nicht auf
das Feld der Pressefreiheit zurückziehen, sie ist in keinem
islamischen Land Lebens-Leitlinie wie in den Demokratien.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post