Lausitzer Rundschau: zu: Die Hartz-IV-Reform in der Lausitz
Archivmeldung vom 22.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit dem Hartz-IV-Gesetz sollte endlich Bewegung auf den Arbeitsmarkt kommen. Zynisch bemerkt, ist das tatsächlich der Fall. Denn die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Reformbeginn in der Lausitz stetig gestiegen.
Dabei sollte das Gesetz gerade diesen
Menschen eine bessere Betreuung und schnellere Vermittlung
garantieren. Stattdessen verstricken sich die Verantwortlichen -
Arbeitsagentur und kommunale Träger - trotz öffentlicher
Zurückhaltung allzu gern im Kompetenzgerangel. Doch wer die Arbeit
tatsächlich besser macht, kann niemand sagen - nicht einmal der Bund,
der die Millionen zahlt. Denn auch das brachte Hartz IV mit sich:
Durch die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten gibt es derzeit für
einen regionalen Arbeitsmarkt wie Ostsachsen - in dem drei optierende
Kommunen mit der Agentur konkurrieren - keine verlässlichen Zahlen.
Was zunächst nicht tragisch klingt, ist tatsächlich katastrophal.
Denn so gleicht Arbeitsmarktpolitik einem Stochern im Nebel. Der
Landkreis Spree-Neiße tritt seit 2005 als Wettbewerber zur
vermeintlich behäbigen Arbeitsagentur auf. Damit hat er eine echte
Chance, der Agentur etwas vorzumachen. Denn er ist gleichzeitig auch
einer der wichtigsten regionalen Arbeitgeber. Aber bislang gibt es
keine zündenden Konzepte zur verbesserten Wiedereingliederung von
Erwerbslosen ins Arbeitsleben. Für die Betroffenen ist die Reform
damit eine blanke Fehlanzeige.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau