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Statements von Erzbischof Burger und Bischof Overbeck zum 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Archivmeldung vom 14.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Heute ist im Bundeskabinett der 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vorgelegt worden. Der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), und der Vorsitzende der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), begrüßen den Bericht.

Er ermögliche es, Armut und Reichtum langfristig und differenziert zu betrachten. Mit dem Bericht sei es möglich, Stärken und Schwächen des Sozialstaates zu identifizieren, um die soziale Lage in Deutschland, wo nötig, zu verbessern. Wörtlich erklären die beiden Kommissionsvorsitzenden:

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz: "In der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass wir einen leistungsfähigen Sozialstaat haben. Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen konnten einige Härten abmildern. Es ist aber auch erneut deutlich geworden, wer besonders verwundbar ist. Prekär Beschäftigte, Alleinerziehende, Solo-Selbstständige oder Menschen mit Behinderungen sind zum Beispiel schon lange überdurchschnittlich von Armut bedroht. Ihre Situation hat sich in der Pandemie noch einmal verschärft. Verfestigte Armut ist weiterhin ein Problem. Wir werben für sozialpolitische Maßnahmen, die zielgenau und effizient Armut mindern und Menschen am unteren Rand der Gesellschaft Chancen ermöglichen. Außerdem haben die Herkunft eines Kindes und die finanzielle Situation seiner Eltern immer noch einen zu großen Anteil daran, welche Chancen sich ihm in seiner Zukunft eröffnen. Hier sind der Staat und die Zivilgesellschaft gefragt, für mehr Gerechtigkeit und Solidarität einzutreten, insbesondere zwischen den Generationen."

Erzbischof Stephan Burger, Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz: "Der Sozialstaat muss auch in Zukunft alles daransetzen, mit der sozialen Infrastruktur und Einrichtungen der Daseinsvorsorge die Menschen in ihren Notlagen wirksam zu erreichen. Vor Ort wird die Sozialpolitik konkret und die individuellen Lebenslagen kommen in den Blick. Die Deutsche Bischofskonferenz hat im vergangenen Jahr mit ihrem Diskussionsbeitrag Mehr Teilhabe und Zusammenhalt durch gleichwertige Lebensverhältnisse die regionale Ungleichheit thematisiert. Wir haben darin zudem Handlungsoptionen zur Stärkung des gesellschaftlichen Lebens auf der lokalen und regionalen Ebene aufgezeigt. Unser Dank gilt unserer Caritas, die auf politischer Ebene kontinuierlich und differenziert Missstände benennt und Verbesserungen im Sinne benachteiligter Menschen vorschlägt. Wir danken insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas, die in ihrer tagtäglichen ehren- und hauptamtlichen Arbeit mit Rat und Tat Menschen zur Seite stehen, die Hilfe benötigen, beispielsweise in Tafeln oder der Schuldnerberatung. Sie geben damit ein überzeugendes Zeichen tätiger Nächstenliebe, zu der wir alle aufgerufen sind."

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz (ots)


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