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Rheinische Post: Der Gas-Riese

Archivmeldung vom 28.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Chef von Gazprom hat nicht viel weniger Macht als der russische Präsident weshalb spekuliert worden war, Wladimir Putin könnte sich nach seinem Auszug aus dem Kreml in der Zentrale des weltgrößten Gaskonzerns einquartieren.

So unverblümt wie der amtierende Gazprom-Chef Alexej Miller hätte aber selbst Putin nicht erklärt, dass er den weltweiten Energiemarkt beherrschen will. Das Opec-Kartell ist zahnlos geworden, da hat Miller Recht. Und sein Konzern mischt längst auch beim Öl mit. Millers Vision eines von staatlichen Konzernen  also vor allem von Gazprom  beherrschten Weltenergiemarktes ist nicht aus der Luft gegriffen und gerade deshalb für die Abnehmerländer ausgesprochen ungemütlich, ja unheimlich. Zwar haben die Russen dem Westen noch nie den Gashahn zugedreht, so wie es die Scheichs mit dem Öl taten. Aber eine drastische Verteuerung (Gazprom will just jetzt der Ukraine den Preis verdoppeln) genügt, um Konjunkturen abzuwürgen. Das Beste wäre deshalb, der Westen würde Millers starke Worte als Aufruf für etwas verstehen, was er mit Sicherheit nicht gewollt hat: Als Appell, die Abhängigkeit von Gas und Öl zu verringern und ernsthaft Energie zu sparen.

Quelle: Rheinische Post

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