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tz München: Japans Atomwende

Archivmeldung vom 14.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Endlich mal eine gute Nachricht für Angela Merkel: Die Kanzlerin ist nicht mehr allein auf dem steinigen Weg in eine atomfreie Zukunft! Japans bislang beinhart an der Atomkraft festhaltende Regierung legt nun eine ähnlich radikale Kehrtwende hin wie Schwarz-Gelb. Premier Naoto Kan wollte bis vor wenigen Tagen noch an seinem Ziel festhalten, den Atom-Anteil an der japanischen Energieversorgung von derzeit 30 auf 53 Prozent zu erhöhen.

Nun verkündete er überraschend den schrittweisen Ausstieg aus der Energieform, die Japan in die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt hat. Der Druck der japanischen Bürger war zuletzt einfach zu groß: Die Japaner glauben den Sicherheits-Märchen ihrer Regierung und der Atomwirtschaft nicht mehr. Es war schwierig für Merkel, zu begründen, warum Deutschland derart panisch auf Fukushima reagiert, da noch nicht einmal die Betroffenen selbst die Atomkraft in Frage stellten. Deshalb ist Japans Kehrtwende psychologisch wichtig für die deutschen Atom-Aussteiger. Sie signalisiert: Wir sind nicht auf dem Holzweg - sondern Vorreiter der weltweiten Energiewende.  

Quelle: tz München (ots)

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