Westfalen-Blatt: zur Riester-Rente
Archivmeldung vom 10.12.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Riester-Rente sorgt weiter für Unruhe. Erst vor gut zwei Wochen hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW viele Sparer mit der Nachricht geschockt, die Zusatz-Rente lohne sich für die meisten Versicherten nicht. Die Rendite sei zu gering. Es folgte ein Aufschrei der Versicherungsbranche. Sie warf dem DIW vor, falsch gerechnet zu haben. Nun wurde bekannt, dass es Millionen Riester-Sparer versäumen, staatliche Fördergelder abzurufen, auf die sie Anspruch haben.
Sie verschenken Geld. Unglaublich. Und doch wäre es falsch, ihnen Ignoranz vorzuwerfen. Kein Sparer verzichtet absichtlich auf Geld, das ihm zusteht. Und so ist der Fehler im System zu suchen. Das Riester-Sparen ist und bleibt zu komplex. Der Gesetzgeber sollte dringend in Zusammenarbeit mit den Anbietern der Riester-Produkte wie Versicherungen und Banken das Sparen vereinfachen. Staatliche Fördergelder müssen automatisch auf das Sparkonto fließen und nicht erst auf Antrag. Viele Formulare, im typischen Behördendeutsch formuliert, sind schlichtweg unverständlich. Im Zweifel landen sie im Papierkorb. Dann ist die Rendite wirklich im Eimer.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)