Neues Deutschland: Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan
Archivmeldung vom 23.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKeinen Zusammenhang zwischen dem Bundeswehreinsatz und den jüngsten Entführungsfällen in Afghanistan herzustellen, beschwört Kurt Beck hadernde Genossen seiner Partei. Wahrhaftig: Eine geschlossene Front steht da nicht hinter ihm; ebenso, wie die Mehrheit der Bevölkerung den Einsatz der Bundeswehr ablehnt, tut dies zweifellos mehrheitlich auch die Parteibasis der SPD.
Diesen Willen immer wieder zu ignorieren, dürfte dem Vorsitzenden
irgendwann schwerer auf die Füße fallen als dem Koalitionär Beck.
Während die Parteivorsitzende Merkel unbeeindruckt vom öffentlichen
Meinungsbild agiert, das ihr überdies innenpolitisch gefärbte
Sympathiewerte zuraunt, spricht Beck unter ebendiesem Druck von
»Findungsprozess« und »Ausdifferenzierung« des Mandats. Vielleicht
gibt es ja auch hier keinen Zusammenhang zu seinem Herumdrucksen -
jedenfalls wäre dieses damit erklärlich. Lavieren im Dilemma.
Und Merkel nimmt keine Rücksicht. Sie hat bereits die Losung zur
Verlängerung aller drei Teile des Afghanistan-Mandats ausgerufen. Am
Ende dürfte eine Zusammenfassung der Mandate wahrscheinlicher sein
als ihre teilweise Entkräftung. Wieder einmal droht Ungemach, und
wenn es läuft wie bisher, zahlt allein die SPD den Preis. Abgesehen
von den Opfern in Afghanistan und einigen Entführten. Doch da gibt es
ja keinen Zusammenhang.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland