WAZ: Ärgernis Rundfunkgebühr: Weltfremde Pläne
Archivmeldung vom 14.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnd plötzlich ist der Computer auch ein Fernsehgerät oder zumindest ein Radio. . . Auf der Suche nach Einnahmequellen haben ARD und ZDF das Internet entdeckt.
Für den PC verlangen die
öffentlich-rechtlichen Kassierer 5,52 Euro, was der jetzigen
Radiogebühr entspricht. Ursprünglich waren sogar 17,03 Euro im
Gespräch. Zugegeben: Mit dem Preisnachlass räumen ARD und ZDF ein,
dass ein Rechner noch längst kein gleichwertiges Fernsehgerät ist.
Weder wird der PC von den Zuschauern so genutzt, noch sind die
Angebote der Rundfunksender entsprechend ausgestaltet.
Doch auch die 5,52 Euro bleiben ein echtes Ärgernis. Denn wer stellt sich heute wirklich seinen Computer als Radio oder Fernseher in die Küche? Die Wirklichkeit sieht anders aus. In diesem Sinne ist der Rechner eben (noch) kein Massenmedium und sollte von den Intendanten auch nicht so behandelt werden. Die Gebühreneinzugszentrale GEZ könnte sogar der große Verlierer sein. Denn sie büßt durch die Pläne weiter an Glaubwürdigkeit ein. Durch den Frust der Fernsehzuschauer dürfte die Zahl der Schwarzseher noch zunehmen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung