Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: TV-Duell
Archivmeldung vom 12.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Besetzung der Rollen ist schon vorher sehr klar: Die Duellanten sind beide keine mitreißenden Debattenredner und zur verbalen Blutgrätsche kaum fähig. Aber sie müssen, jeweils auf ihre Art, am Sonntag unbedingt punkten.
Ein Duett darf die Veranstaltung nicht werden. Merkel wird auf präsidiale Weise den Kanzlerbonus ausspielen. Aber in der Sache weiter so unbestimmt wie möglich bleiben. Denn sie muss zwei Optionen offenhalten: Schwarz-Gelb und auch Schwarz-Rot. Dem SPD-Herausforderer Steinmeier ist die Rolle des Angreifers zugeschrieben. Er wird versuchen, vor Millionenpublikum den Beweis für die SPD-Behauptung zu erbringen, dass die Kanzlerin nicht führen kann. Schon gar nicht in der Krise. Und dass Schwarz-Gelb als Problemlösungs-Modell nicht geeignet wäre. Dafür muss er die Kanzlerin in die Enge treiben. Daraus läuft es hinaus. Dieser Offensivstrategie dient bereits der Coup im Vorfeld, eine weltweite Finanzmarktsteuer einführen zu wollen. Klingt gut. Aber auf die notwendige Zustimmung der Welt werden wir wohl warten müssen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung