WAZ: Opel und Info-Chaos
Archivmeldung vom 06.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie müssen sich eigentlich die Opel-Mitarbeiter, ihre Angehörigen und die vielen Menschen fühlen, die in der Zuliefer-Industrie von dem Konzern abhängig sind?
Diese Frage sollten sich endlich einmal all die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik stellen, denen die Ängste und Hoffnungen der Menschen offenbar völlig gleichgültig sind. Damit soll nicht das bewusste Bemühen um die Lösung sicher schwer wiegender Probleme kritisiert werden. Es geht vielmehr um die Informationpolitik, die seit Monaten abläuft. Allein heute stehen in der Zeitung eine Hand voll verschiedener Aussagen über die Opel-Zukunft. Da wird mit Informationen gedroht, taktiert und Politik gemacht. Die Koalitionsparteien streiten sich wie seit Wochen gewohnt immer weiter, aus der Regierung selbst kommen extrem düstere Informationen über das Opel-Vermögen und der GM-Europa-Chef macht hingegen auf Optimismus. Bleibt zu hoffen, dass der Scheich, der seit Tagen einen Einstieg bei Opel prüft, sich von diesem Info-Chaos nicht abschrecken lässt und seine Entscheidungen in Ruhe abwägt.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wilfried Beiersdorf)