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Neue OZ: Aldidente und Andere Bibliothek

Archivmeldung vom 15.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wo von der Eichborn-Insolvenz die Rede ist, wird stets die Andere Bibliothek genannt: Enzensbergers bibliophiler Reihe verdankt der Verlag sein Renommee. Geld gemacht hat das Haus in seiner Vergangenheit aber mit ganz anderen Titeln. Bestseller Nummer eins der Unternehmensgeschichte ist mit 1,2 Millionen Exemplaren das Spar-Kochbuch "Aldidente". Wie auch immer der Verlag sich für die Zukunft positioniert: Eine gewisse Profilschärfung wird dabei nicht zu vermeiden sein.

Als Eichborn 1980 ins Leben gerufen wurde, passte das denkbar breit gefächerte Angebot aus Trash-Humor und Elite-Lektüre in die postmoderne Stimmung. Frankfurt konnte sich damals freuen, mit der Neugründung die passende Antwort auf den Zeitgeist parat zu haben. Mittlerweile ist das lange her. Und seit dem Suhrkamp-Abzug verlässt ein Medienunternehmen nach dem anderen die Main-Metropole. Aus dieser Perspektive ist das Eichborn-Straucheln Teil einer größeren Misere: Nicht nur der Verlag, auch die Stadt weiß nicht so recht, wofür man stehen will.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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