Rheinische Post: Blüms Erbe heißt Armut
Archivmeldung vom 08.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür heutige Rentner enthält der Rentenbericht keine neue böse Überraschung: Sie wissen ohnehin, dass sie in den nächsten Jahren keine Rentenerhöhung zu erwarten haben. Und nominale Rentensenkungen sind per Gesetz ausgeschlossen. Sprengstoff enthält der Bericht für Menschen, die künftig in Ruhestand gehen.
Denn sie werden weit
weniger bekommen, als ihnen einst Sozialminister Blüm versprochen
hat. Damit handelte Blüm verantwortungslos. Anstatt den Menschen die
Wahrheit zu sagen und ihnen die Möglichkeit zu geben, privat
vorzusorgen, wog er sie in falscher Sicherheit. Für den, der 2009
sein Arbeitsleben beendet und mit 330 Euro weniger auskommen muss als
erwartet, ist es nun zu spät, ernsthaft vorzusorgen. Gewiss wird
Kalauer-Freund Blüm nun einwenden, mit Prognosen sei das so eine
Sache, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Doch so einfach ist
die Sache nicht. Denn Blüm hat sich die Prognosen nicht ausgedacht,
sondern aus Annahmen errechnet. Nur waren diese viel zu rosig.
Der rosarote Blick in die Zukunft scheint eine Berufskrankheit der
Sozialminister zu sein. Bis heute lassen sie die Versicherer
Informationen an alle Arbeitnehmer verschicken, die die Inflation
nicht berücksichtigen. Kein Wunder, dass noch immer 40 Prozent der
Deutschen meinen, ohne private Vorsorge auszukommen. Damit ist nur
eins sicher: ein Leben im Alter auf Sozialhilfe-Niveau.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post