Neue OZ: Spekulative Drohung
Archivmeldung vom 10.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDementis folgen gewissen Regeln. So können Nachrichten als falsch, als Spekulation oder auch als übertrieben zurückgewiesen werden. Von Spekulation zu sprechen ist die mildeste Form. Denn darüber, ob ein Sachverhalt richtig oder falsch ist, sagt diese Formulierung gar nichts aus. Im Kern bedeutet sie nur, dass das Unternehmen zu einer Sache nichts sagen möchte. Es will sie offenlassen und wünscht sich, dass das Thema nicht ganz so ernst genommen werde. Aber ob ein Vorgang korrekt dargestellt worden ist oder nicht, eben darin bleibt die Dementi-Formel von der Spekulation bewusst vage.
Folglich ist es durchaus wahrscheinlich, dass in Detroit Ideen bis hin zur Verkaufsoption kursieren, wie mit Opel verfahren werden soll. Warum auch nicht: Pläne dafür liegen ja schon aus der jüngsten Vergangenheit in der Schublade. Weshalb sollte ein GM-Vorstand nicht ab und an einen Blick darauf werfen, zumal ein Teil der Konzernführung Opel erklärtermaßen nicht sonderlich wohlgesonnen ist? Der Verkauf war sogar schon einmal beschlossen, auch wenn sich die Amerikaner schlussendlich anders entschieden haben.
Aber auch zu einer reinen Machtdemonstration mögen derlei Spekulationen dienen. Eine kleine Drohung kann ja hilfreich sein, um zu verdeutlichen, dass man sich in Deutschland bessere Zahlen oder mehr Kooperationsbereitschaft wünscht. Was aktuell genau dahintersteckt - nun, darüber kann derzeit nur spekuliert werden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung