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Neue OZ: Gewaltige Sturzgefahr

Archivmeldung vom 23.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Alles, was die Notenbank Fed derzeit unternimmt, um das Wachstum der US-Wirtschaft zu stärken, läuft auf Pump und nochmals Pump hinaus. Als ob es das große Hypotheken-Platzen zum Auftakt der Weltfinanzkrise nie gegeben hätte. Als sei die Verdoppelung der staatlichen Schuldenquote seit 2008 ein Pappenstiel.

So bleibt der US-Leitzins knapp über null, um private Kredite billig zu halten. So will sich die Zentralbank womöglich Staatsanleihen im Nennwert von umgerechnet bis zu 700 Milliarden Euro leisten. Was die Regierung Obama ganz sicher nicht ermuntert, gegen die horrende Neuverschuldung anzugehen. Sicher, mit Blick auf die Stabilität des Dollars kann sich die Fed das leisten. Schließlich wird in der Euro-Zone nur punktuell solider gewirtschaftet; China und Japan halten ihre Währungen künstlich schwach. Es fehlen also die überzeugenden Alternativen. Und so gibt es in den USA leider keinen politischen Rückhalt für ein Umsteuern weg von Schulden und Handelsbilanzdefizit.

Der Hochseilakt der Fed mag also gelingen, aber die Sturzgefahr bleibt gewaltig. Begünstigt doch diese Geldpolitik, dass sich an den Finanzmärkten neue Blasen bilden, deren Platzen nicht vorherseh- und schon gar nicht beherrschbar ist. Und da täusche sich keiner: Schwere Erschütterungen in den USA, auf dem mit Abstand größten Kapitalmarkt, lassen weiterhin auch Deutschland beben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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