Rheinische Post: Bush unter Druck
Archivmeldung vom 06.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAmerikas Republikaner stehen mächtig unter Druck. Gut einen Monat vor der Kongresswahl müssen die Parteigänger von Präsident George W. Bush um den Verlust ihrer Mehrheiten in beiden Häusern des Kongresses fürchten. Mitursache ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Die Partei, die die Beachtung moralischer Werte in
Familie und Politik tagein tagaus predigt, muss sich mit einem
Sexskandal in den eigenen Reihen auseinandersetzen, der das Land noch
auf Wochen beschäftigen wird. Die unappetitlichen Verfehlungen
Einzelner schlagen auf die Glaubwürdigkeit der ganzen Partei durch.
Ihre Spitze soll schon seit langem von den sexuellen Eskapaden Mark
Foleys gewusst haben, und von Vertuschungsversuchen ist dann
zwangsläufig die Rede. Die christliche Basis der Republikaner ist
empört. Ihr Vertrauen in ihre Politiker ist zerstört.
Das ist es auch mit Blick auf den Irak. Bushs tiefe Umfragewerte
haben mit Unwahrheit, Foltervorwürfen und Guantanamo zu tun. Auch
hier die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zwar wollen und
müssen die USA den Terror bekämpfen, doch das geht schwerlich gegen
demokratische Wertvorstellungen. Die Kongresswahlen am 7. November
werden Bush eine Gesamtrechnung präsentieren.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post